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Gabriel Jordi mit Familie quer durch Griechenland. Timeout per Velo? Ja, das geht!



Sportmaschine, Arbeitsvehikel, Trainingsgerät, Reisemobil: das Velo eignet sich für so Manches. Sogar für ein dreimonatiges Timeout, wie der Unternehmer Gabriel Jordi bewiesen hat – mitsamt der ganzen Familie. Die 1400 Kilometer und 12 000 Höhenmeter rund um den Peloponnes «forderten» 7 platte Reifen, manchmal gutes Zureden an die Kleinsten und viel Improvisationsgeist: «Und die Firma hat mir in dieser Zeit nie gefehlt!»

Mut hat es wohl schon auch gebraucht, mit Gattin und vier schulpflichtigen Kindern per Velo gleich für drei Monate aus dem Geschäft und dem Gürbetal auszubrechen. Aber vor allem die Lust auf etwas völlig Neues, die Bereitschaft, den Chefsessel mit dem Velosattel zu tauschen – das war die Motivation von Gabriel. Und die Zustimmung der ganzen Familie, das Abenteuer mitzumachen. Das Einverständnis kam nach einer zweitägigen Reise an den Neuenburgersee…


Der Fokus ist (fast) alles

Das Augenmerk auf Wesentliches richten: Das ist nicht nur ein Lebensgrundsatz, sondern auch ein Gebot für Unternehmer. 16 Jahre lang lag der Fokus von Gabriel auf der Führung der Druckerei Jordi mit einem Team von fast 100 Leuten: «Ich habe gefühlt, dass jetzt ein Timeout nötig ist.» Und er glaubte daran, dass das Unternehmen auch ohne den Chef für drei Monate funktionieren kann: «Das tat es auch. Ich habe während der ganzen Zeit nur fünf bis sechs geschäftliche Anrufe geführt.»


Fokussieren: Das ist ein Grundsatz von Gabriel: «Wenn wir das Augenmerk auf etwas richteten – also das Erlebnis oder eine Absicht im Mittelpunkt stand – gingen die Kilometer wie von selbst. Ich staune, welche Leistungen unsere Kinder an den Tag legten.» Nicht die mühsame Steigung auf Schotter war dann entscheidend, sondern die Vorfreude, den Hügel bald überwunden zu haben und eine neue Aussicht geniessen zu können.


Und viel kommunizieren

Wer Gabriel kennt weiss, dass er ein guter Zuhörer ist. Auch Zuhören ist Kommunikation: «Sechs Menschen bedeuten sechs Meinungen. Es gilt, alle zu respektieren und viel zu kommunizieren. Das enge Zusammenleben bringt Muster und Verhaltensweisen deutlich hervor; Gesprächsstoff, um am eigenen Charakter zu feilen. Wir lernen einander besser kennen.» Eine Erkenntnis fürs Leben aus dieser Reise sei: Es braucht radfreie Tage, um die Reise ganzheitlich zu erleben: «Durch das unmotorisierte Reisen und das eingeschränkte Packvolumen nutzen wir das, was wir haben, viel intensiver. Lernen schätzen, was wir haben, aber auch, was wir erst wieder zuhause haben werden.»


Nachahmen? Warum nicht!

Wer eine ähnliche Auszeit ins Auge fasst, kann von Gabriel folgende Ratschläge mitnehmen: «Nimm für einmal den Weg wichtiger als das Ziel. Sei bereit fürs Improvisieren und packe nicht zu viel ein – Du brauchst eh nicht alles.»


Der Geschäftsalltag hat Gabriel in Belp wieder eingeholt: «Die Auszeit hat mich gelernt, die Improvisation mehr zuzulassen. Und dem Fokussieren mehr Beachtung zu schenken.»

Und dann ist da noch was: Die Velos waren vor der Fahrt in Wattenwil in Service. Nach der Reise sind sie wieder bei Hadorn «gelandet» – vielleicht zur Pflege für ein nächstes Abenteuer…



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